Eine Frage (unter vielen anderen) stelle ich immer wieder was Modewelt betrifft: wer entscheidet über der Trend- Farben der Saison? Treffen sich die bekannten Designer und voten, oder wie geht das?
Gut – selbst wenn sie sich so entscheiden (welche Farbe zum Saison- Trend wird), wer zwingt mich dazu sie auch zu tragen? Wenn mir z.B. die Lila Farbe nicht gefällt oder nicht gut steht, soll ich sie trotzdem anziehen? Um mich in die Masse zu mischen? Nicht aus der Gruppe raus stechen?
Wenn ich mich nicht danach fühle, eben Lila zu tragen, soll ich trotzdem zeigen dass ich informiert bin, dass ich über der Mode Bescheid weiß? Mit dem Zettel rumlaufen wo drauf steht: ja Leute, ich weiß welche Farbe diese Saison modern ist, aber ich mag sie einfach nicht anziehen. Was wenn ich Grün lieber habe? Was wenn es mich gar nicht interessiert was modern ist? Kann ich noch ruhig auf die Straße? Werde ich in gewisse „wichtigen“ Treffpunkte rein gelassen?
Ist es der Farben Therapie zu glauben, braucht man (oder es tut einem gut) bestimmte Farben in bestimmten Situationen zu tragen (und um sich zu haben). So reicht eine (oder zwei Farben) der Saison eben nicht für alle.
Bei mir ist es so: morgens mache ich den Schrank auf und versuche zu fühlen welche Farbe mir, für diesen Tag, passt (oder was positives bringt). Für mich gehört das zur Freiheit (mit allen anderen Formen wie man sich sonst frei äußern kann).
Warum ist diese Art von Freiheit nur für gewisse V.I.P.-s reserviert? Oder seltene Fricks? Oder irgendwelche verrückten Wissenschaftler (wie aus dem Trickfilm)?
Zum „normalen“ Volk gehört das irgendwie nicht. Einer wird nicht ernst genommen. Egal wie gut erzogen, ausgebildet, freundlich oder intelligent die Person ist. In den Augen der „Normalen“ wird der- diejenige immer Komisch erscheinen. Auch wenn die „Normalen“ selber nicht wissen was das „normal- sein“ genau bedeutet.
Bei der Arbeit, dagegen, akzeptiere ich die Uniform. Es ist wichtig zu wissen wer wer ist und wer was macht. Und auch um die eigenen Kleider, bei gewissen Arbeiten, nicht zu zerstören. Dabei ist es natürlich besser wenn man bei der Wahl der Uniform mit bestimmen kann, weil schon gezwungen wird sie zu tragen.
Ich habe aber auch mal eine Arbeitsstelle abgelehnt weil ich mich in einem Trachten Kleid mit dem tiefen Dekolletee nicht vorstellen konnte. Wenn mir etwas zu eng ist, mich zwickt oder zu viel Haut zeigt, kann ich bei der Arbeit nicht mein bestes geben.